Interaktive Umweltbildung am Beispiel eines Gewässerlehrpfades an der Ulster
Abstract
Ober- und Mittellauf von Mittelgebirgsfließgewässern weisen meist eine attraktivere Naturausstattung und geringere anthropogene Einflüsse auf als die entsprechenden Unterlaufabschnitte. Aufgrund zahlreicher Naturschutzgebiete weist das obere Ulster-Einzugsgebiet einige Besonderheiten; dazu gehört auch die Zugehörigkeit zum Biosphärenreservat Rhön. Diese Randbedingungen sind bei der Planung eines Lehrpfades zu berücksichtigen. Gleichzeitig resultiert daraus jedoch auch ein Potenzial, welches bei der Konzeption eines Gewässerlehrpfades zielgerichtet genutzt werden kann. Ausgehend von diesen Restriktionen und Chancen wird die Eignung der Ulster als Standort für Umweltbildungsmaßnahmen in Form eines Gewässerlehrpfades betrachtet. Im Mittelpunkt des Lehrpfades soll hierbei die Entwicklung einer persönlichen Beziehung zur natürlichen Umwelt stehen: Die wohl wichtigste Voraussetzung, um die Zielgruppe „Kinder“ für Natur zu sensibilisieren und umweltrelevante Verhaltensweisen zu fördern.
Aber wie können insbesondere Kinder (wieder) an die Natur herangeführt werden? Wie kann man sie nachhaltig für ihre Umwelt sensibilisieren und begeistern? Wie sind Kenntnis-Defizite an Wasserlehrpfaden zu kompensieren? Welche Voraussetzungen muss ein Lehrpfad erfüllen, damit nachhaltige Umweltsensibilisierung stattfinden kann? In Orientierung an diesen Fragestellungen wird ein Gewässerlehrpfadkonzept im Einzugsgebiet der Ulster (Werra-Einzugsgebiet) dargestellt. Hierbei lernen die BesucherInnen zunächst anhand der Leittierart Bachforelle (Bella) den Lebensraum Fließgewässer mit allen Sinnen kennen und bauen eine persönliche Beziehung zu Bella auf. Schließlich wird dieser persönliche Bezug genutzt, um umweltrelevantes Verhalten zu fördern und damit den Lebensraum Fließgewässer zu erhalten.