Untersuchungen zur Effizienz von Erdwärmesondenanlagen in Sachsen-Anhalt in Abhängigkeit von der Geologie des Untergrundes
Abstract
Die vorliegenden Ergebnisse und Auswertungen sollen einen Beitrag zum Verständnis der Dimensionierungsgrundlagen für Erdwärmesondenanlagen darstellen und am Beispiel von Sachsen-Anhalt zeigen, dass es systematische Wechselwirkungen zwischen geologischer Untergrundsituation und den bundesweit eingeführten Richtwerten nach VDI 4640 gibt.
Die gesamte Thematik bietet aufgrund der Varianz in den Berechnungsgrundlagen bei einer Anlagendimensionierung, auch bedingt durch die am Markt vorhandenen, verschiedenen
technischen Anlagensysteme, sowie wegen der Vielzahl maßgeblicher interner und externer Eingabeparameter einen großen Diskussionsbedarf und erhebliche Spielräume bei der Bearbeitung. Dennoch konnte durch die eingesetzte Arbeitsmethodik ein Ansatz geboten werden, mit dessen Hilfe Berechnungen zu Dimensionierungen von Erdwärmesondenanlagen mit einfachen Mitteln durchgeführt werden können. Diesem Ansatz folgend wurde eine Auswertung auf statistischer Grundlage versucht, um die Einwirkungen aus der geologischen Untergrundsituation abzuleiten und Schlussfolgerungen für die Praxis ziehen zu können. Die in die Berechnung einbezogenen 110 Anlagenstandorte wurden, zugeordnet zu regionalen Flächeneinheiten, mit ähnlichen geologischen Bedingungen, in einer Übersichtskarte dargestellt. Diese verdeutlicht, welche Gebiete eher unkomplizierte Planungs- und Dimensionierungsbedingungen aufweisen und in welchen Regionen erschwerte Planungsbedingungen in Sachsen-Anhalt herrschen. Es können somit für die Gebiete, die durch eine hohe Varianz der spezifischen Wärmeentzugsleistung gekennzeichnet sind, Einschätzungen und Empfehlungen gegeben werden, wie dort mit erhöhtem Erkundungsaufwand die Eignung für eine geothermischen Nutzung zu prüfen ist. Bei kritischen Standortbedingungen sollte die bestehende geologische Situation in der Planung und der technischen Umsetzung auf jeden Fall sorgfältig berücksichtigt werden.