Sedimentpetrographische Untersuchungen der Calvörde- Formation (Unterer Buntsandstein, Untertrias)

Autor/innen

  • Fabian Käsbohrer
  • Jochen Kuss

Abstract

Die gemischt siliziklastischen Kalke des 3. und 4. Kleinzyklus der Calvörde-Formation, Unterer Buntsandstein, werden im Aufschluss (Südbahneinschnitt Thale) und in der Bohrung (Remlingen 5) sedimentpetrographisch analysiert und verglichen. In den überwiegend Ton- und Siltsteinen sind feinsandige Bänke und oolithische Lagen zwischengeschaltet. Die oolithischen Lagen werden drei Lithofazies-Typen zugeordnet: (1) oolithischer Kalkstein (quarzführende Wacke- bis Grainstones), (2) oolithischer Sandstein (quarz- und ooidreiche Sandsteine) und (3) karbonatischer Sandstein (Ooidgehalte < 10 %). Alle drei oolithischen Lithofazies sind durch wechselnde Anteile von radial-konzentrischen, radialstrahligen und mikritischen Ooiden gekennzeichnet. Die detaillierte petrographische Beschreibung erfolgt an 25 Dünnschliffen und zahlreichen polierten Handstücken, ergänzt durch μ-XRF-Daten ausgewählter oolithischer Kalksteine. Die vertikalen Lithofazies-Abfolgen belegen zyklische base level-Schwankungen, die mit Änderungen des relativen Seespiegelstandes im astrochronologischen Kontext diskutiert werden. Die oolithischen Lagen werden mit hohen Seespiegelständen assoziiert, während
die Ton- und Siltsteine mit eingeschalteten Sandsteinlagen niedrige Seespiegelstände mit distalen fluviatilen Einschwemmungen widerspiegeln. Die untersuchten Profile lagen am Rande eines flachen, endorheischen Playa-Sees im Mitteleuropäischen Becken, geprägt durch hochenergetische Sandbänke (Ooid-Barren) bzw. spill-over lobes (Verteilungsloben). Die strukturellen Merkmale der Ooide der Calvörde-Formation lassen sich gut mit rezenten Ooiden des hypersalinen Great Salt Lake (Utah, USA) vergleichen.

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Veröffentlicht

16.01.2019

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