Struktur und Entwicklung mesozoischer Störungszonen in der Südwest-Altmark
Abstract
Der Bau der mesozoischen Störungszonen in der Südwest-Altmark wurde anhand zahlreicher Bohraufschlüsse und reflexionsseismischer Vermessungen detailliert bearbeitet sowie ihr strukturelles Inventar und ihre Entwicklung für die Teilstockwerke Subsalinar, Salinar (Zechstein) und Suprasalinar rekonstruiert. Die im Kartenbild einheitlichen Störungszonen des suprasalinaren Deckgebirges sind intern sehr unterschiedlich gebaut. In NW - SE bzw. in W - E Richtung überwiegen lineare, kompressiv überprägte Deformationszonen, z. T. mit Salzdurchbrüchen. In N - S bzw. NNE - SSW Richtung dominieren Weitungsstrukturen. An Durchkreuzungen der Hauptrichtungen brachen Salzdiapire durch. Die meridionalen Störungen in der West-Altmark-Scholle folgen dem Gifhorner Tiefenbruch, die Störungen mit W - E Streichen in der Zentralen Altmark-Scholle und mit NW - SE Streichen in der Südwest-Altmark-Scholle dem Gardelegener Abbruch als tektonischen Leitlinien. Die Störungszonen entstanden mehraktig. Altkimmerische Bewegungen sind nur in der West-Altmark festgestellt worden (bereits Salzdiapirismus). Die jungkimmerischen Weitungsstrukturen wurden während der Oberkreide (subherzynisch-laramische Bewegungen), der Zeit der intensivsten Strukturbildung, kompressiv umgeformt. Dieser Beanspruchungswechsel war mit tektonischen Inversionen verbunden, wodurch aus Abschiebungen Rückaufschiebungen entstanden. Die Vertikalbewegungen waren von horizontalen Scherungen begleitet. Sie fügen sich den aus den Spannungsfeldern für Mitteleuropa abzuleitenden Bewegungsbildern ein.
Die Hauptstrukturzonen des Suprasalinars liegen über Schollenrampen des Subsalinars. Ihre Deformation wurde durch bruchtektonische Impulse aus dem Untergrund verursacht. Grundsätzlich ist der Rückschluß aus der strukturellen Entwicklung im Suprasalinar auf diejenige im Subsalinar möglich.
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