The Germanic Triassic: correlations with the international chronostratigraphic scale, numerical ages and Milankovitch cyclicity

Autor/innen

  • Gerhard H. Bachmann
  • Heinz W. Kozur

Abstract

Die biostratigraphische Gliederung der marinen Tethys wird ausführlich diskutiert. Ihre Korrelation mit der Germanischen Trias ist nur zum Teil gut belegt, zum Teil biostratigraphisch gar nicht möglich. Marine Abschnitte des Oberen Buntsandsteins und der Untere Muschelkalk enthalten nicht endemische Faunen von Conodonten, Ammonoideen und Echinodermaten und können dem internationalen Standard gut zugeordnet werden. Im Oberen Muschelkalk ist die Conodonten- und Ammoniten- reiche Fauna dagegen weitgehend endemisch und deshalb nur schwer korrelierbar. In kontinentalen Ablagerungen ermöglichen Conchostraken und Sporomorphen eine gute Korrelation. Diese Formen fehlen jedoch in roten hypersalinaren Ablagerungen, wie z. B. der Weser-Formation. Die Magnetostratigraphie kann in der Zukunft ein hohes Korrelationspotential haben, aber nur, wenn dabei bio- und chronostratigraphische Methoden berücksichtigt werden. Gut realisiert ist dies bisher an der Perm-Trias-Grenze in Deutschland und im Mittleren Nor bis Rhät von England. δ13Corg- and δ13Ccarb-Isotopen sowie Mikrokügelchen (microsphaerules) kosmischer, vulkanischer und organischer Entstehung sind wichtige Korrelationsmethoden
an der Perm-Trias-Grenze. δ13Ccarb gibt gute Resultate bis ins tiefere Smithium. Die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit sind:

(1) eine revidierte Conchostraken-Gliederung des Buntsandsteins und deren Korrelation mit den kurzen Exzentrizitätszyklen des Unteren Buntsandsteins;

(2) eine detaillierte Korrelation des tieferen Olenekiums mit Hilfe von Conchostraken und einer revidierten Magnetostratigraphie;

(3) die Zuordnung der Stammen-Schichten und des zeitgleichen Thüringer Chirotheriensandsteins (obere Solling-Formation) zum Anis (Aegeum);

(4) die Korrelation der Untergrenze Ladin (Basis E. curionii-Zone) mit einem Intervall über der Cycloidesbank γ (Oberer Muschelkalk);

(5) die Zuordnung der obersten Löwenstein-Formation (4. Stubensandstein), der zeitgleichen obersten Arnstadt-Formation sowie der Unteren und Mittleren Postera-Schichten zum Rhät.

Die meisten der deutlich entwickelten Sedimentationszyklen in der Germanischen Trias werden als Milankovitch-Zyklen von ~20 kyrs, ~100 kyrs and ~400 kyrs interpretiert, wobei die
kurzen Exzentrizitätszyklen von ~100 kyrs anscheinend am besten ausgeprägt sind. Im Unteren Buntsandstein gibt es 22 kurze Exzentrizitätszyklen, in der Volpriehausen-Formation zwischen 9 und 14, in der Detfurth-Formation mindestens 3 und in der Solling-Formation wahrscheinlich 4. Gut ausgebildete kurze Exzentrizitätszyklen treten im Oberen Buntsandstein auf (9), im Unteren Muschelkalk (20 Zyklen und der untere Teil eines 21.) und im Mittleren Muschelkalk (9). Die unfähr 40 Zyklen im Oberen Muschelkalk sind wahrscheinlich ebenfalls kurze Exzentrizitätszyklen. Gut ausgebildete kurze Exzentrizitätszyklen gibt es auch in der Erfurt-Formation (8) und
der Grabfeld-Formation unterhalb der Estherienschichten (9). Mehrere Schichtlücken treten in der Unteren und Mittleren Trias auf. In der Germanischen Obertrias sind die Milankovitch-Zyklen schwerer zu bestimmen, vor allem wegen großen Schichtlücken, verringerten Sedimentationsraten und Kondensation durch Bodenbildung. In der Arnstadt-Formation sind offenbar die ~400 kyrs-Zyklen am Besten entwickelt, wie es auch in der Obertrias des Newark-Beckens der Fall ist.

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Veröffentlicht

13.08.2018

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